Ambrosius Hiltl, der an Gelenkrheuma erkrankte, besuchte auf Rat seines Arztes das «Vegetarierheim». Er wurde überraschend schnell gesund und verliebte sich in die dortige Köchin Martha Gneupel, heiratete sie und übernahmen zusammen kurz darauf das 1898 gegründete Restaurant. In der bis heute stark von Männern dominierten Domäne der Gastro-Küche war Martha eine selten gesehene Ausnahme, eine Pionierin der vegetarischen Küche und gilt bis heute als Quelle der Inspiration. 🌱
Auch in der zweiten Generation war viel Innovationsgeist vorhanden – so reiste Margrith Hiltl in den 1950er-Jahren als offizielle Delegierte der Schweiz an den Welt-Vegetarierkongress nach Delhi, verliebte sich in Land, Menschen und Küche, packte ihre Koffer voll mit Indischen Gewürzen und wollte die Indische Küche im Hiltl einführen. Das Küchenpersonal weigerte sich jedoch, denn solch ausländisches Zeugs würde niemand essen und so begann Margrith im 2. Stock des Haus Hiltl in ihrer Privatküche selbst zu kochen. Wenig überraschend waren die Schweizer Gäste anfangs nur wenig begeistert von den fernöstlichen Gerichten. Doch immer mehr Gäste aus Indien kehrten im Hiltl ein und als sogar die damalige Fluggesellschaft Swissair anfragte, ob sie für ihre Indischen Passagier:innen kochen würde, war die Skepsis beim Küchenpersonal verflogen.
Über die Wolken zieht es uns bis heute – die vegetarischen & veganen Gerichte sowie die Special Meals in allen Flugklassen der SWISS stammen aus dem Hiltl-Rezeptfundus. 😎